Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V., kurz BITKOM, hat 2011 mit »Schule 2.0« eine repräsentative Untersuchung zum Einsatz elektronischer Medien an Schulen aus Lehrersicht publiziert (Volltext als pdf).
Die Resultate sind durchaus interessant und sollen hier kurz zusammengefasst werden. Ich fokussiere auf den Vergleich der Fächer, obwohl die Umfrageergebnisse auch Geschlechter, Schultyp und Alter unterscheiden.
Die ersten beiden Grafiken zeigen, dass 85% der Lehrpersonen von sich sagen, ein positives Verhältnis zu elektronischen Medien zu haben – man könnte denken, die These, dass vor allem die wenig medienaffine Menschen Lehrerin oder Lehrer werden, sei falsch. Allerdings sind solche Ergebnisse immer mit Sorgfalt zu genießen: Wenn der Frame der elektronischen Medien gesetzt ist, geben wenige Menschen an, diesen negativ gegenüberzustehen. Man müsste hier Vergleichswerte anderer Berufsgruppen kennen.
Auf jeden Fall sind rund 10% weniger der Ansicht, elektronische Medien ließen sich im Unterricht sinnvoll einsetzen. Dasselbe gilt, sie man unten sieht, auch für Social Media: Ein Viertel der befragten Lehrkräfte findet, Social Media seien für den Unterricht untauglich.
Aspekte, die Social Media auszeichnen, kommen aber dann bei den Einsatzmöglichkeiten im Unterricht wenig zum Tragen – letztlich dienen elektronische Medien traditionellen Vorstellungen vom Unterricht; aus welchen Gründen auch immer.
Auch den sechs Aussagen zum Einsatz von elektronischen Hilfsmitteln stimmen jeweils rund drei Viertel der Lehrpersonen zu: Schülerinnen und Schüler scheinen ihnen motiviert, konzentriert; sie arbeiten gut in Gruppen und individuell, lernen schneller und können Inhalte besser darstellen.
Die Studie hinterlässt letztlich ein diffuses Gefühl: Die hohe Zustimmung zeigt in ihrer Gleichförmigkeit kaum Handlungsmöglichkeiten auf; es scheint mir sehr unklar zu sein, wie der Einsatz verändert und vor allem verbessert werden könnte.